Geschichte des Goldwaschen

Das Goldwaschen ist uralt und wird von manchen als jene menschliche Gewinnungsaktivität im Mineralreich betrachtet, die am weitesten in die Vergangenheit zurückreicht. Auch die ersten Erwähnungen in Schriftquellen setzen sehr früh ein. So gibt es beispielsweise bereits ab dem 7. Jahrhundert Hinweise auf das berühmte Rheingold.



In Salzburg werden Tonazan und Ledi als jene zwei hochstehenden Adeligen genannt, die in den damals noch wilden Pongau vordrangen, um dort Gold zu „machen“ (=ad aurum faciendum). Nach heutigen Interpretationen müsste es sich am ehesten um Goldwaschen gehandelt haben, auch wenn im Original „machen“ steht.

Im Jahre 909 ist in einer Schenkungsurkunde die Rede von großen Zugehörungen, unter welchen auch Salz und Gold genannt sind. Da sich die Schenkung auf den Raum um Reichenhall bezog, ist Gold nur als Waschgang vorstellbar, etwa in den Ablagerungen an Salzach und Saalach

Auf Salzburg bezügliche Schriftquellen des Stiftes Admont gibt Aufschluss darüber, dass entlang der Salzach im Raume Schwarz (ach) bis Bischofshofen sowie im Fritztal etliche Bauern das Goldwaschen als kleinen Nebenerwerb betrieben und dafür“ Goldzinse “ als eine Art Steuer an die Grundherrschaft entrichteten. Diese Schriftquel lassen die Existenz von Goldwaschanlagen ab dem späten 11. Jahrhundert als gesichert erscheinen.

Das Goldwaschen funktioniert auf Grund der Tatsache, dass gleiche große Teilchen von Taubem (beispielsweise von Quarz) und Gold deutlich verschiedene Gewichte haben: das Gold ist schwerer. Will man nun Gold von Taubem trennen, so muss man zwei physikalischen Gesetzen ausnützen: die Fliehkraft und Schwerkraft.

Im Detail gibt es drei verschiedene Arten, und zwar je nachdem, was man als Ausgangsmaterial verwendet:

1. Seifengold aus natürlichem Bachsand mit Goldteilchen (Sand Grieße im engeren Sinn).

2. Seifengold aus alluvialem Material mit Goldteilchen. Darunter versteht man das an Bachränder angrenzende erdig – steinig – sand Material, das man durch Graben und Sieben zu einem brauchbaren Ausgangsprodukt für das Waschen erst vorbereiten muß. Dabei können große Flächen umgegraben werden, sodass Entschädigungen gezahlt werden müssen, beispielsweise für zerstörte Weideflächen.

3. Das Ausgangsprodukt muss erst durch den Einsatz von händisch- oder wasser-betriebenen Erzmühlen oder durch den Einsatz von maschinellen Pochern aus goldhältigem Gestein, häufig aus Quarz, hergestellt werden. Der Aufwand ist meist erheblich und geht über das hinaus, was man als bäuerliches Nebengewerbe bezeichnen könnte.

Da diese Form des Waschens üblicher Weise in großem Stile und in Kombination mit der Amalgamation betrieben wurde, scheint es gerechtfertigt, von „industriellem“ Waschen zu sprechen, als dessen Endprodukt das“ Waschgold“ herauskam.Beim „kleinen Waschen“ hieß das Endprodukt „raues Gold“. Natürlich kann es auch Kombinationen geben, etwa zwischen Punkt 1 und Punkt 2 oder zwischen Punkt 2 und 3.

Immerhin wies schon Athenäus darauf hin, dass das Goldwaschen nicht nur bei Noreia vor sich gehe, sondern, so Athenäus, ausdrücklich ganz allgemein auch „auf dem hohen Alpenlande“, wo an Wildbächen und aus den Sanden Gold gewaschen werde, so weiter bei Athenäus, eine übliche Beschäftigung der keltis Greise und Frauen gewesen sei. Athenäus war ein griechisl Schriftsteller, der um das Jahr 200 n.Chr. lebte.

Im 18. Jahrhundert wurde viel geschrieben! Heute ist das als Glücksfall zu sehen, denn es wurde jede Kleinigkeit überliefert, so zum Beispiel auch etliche Goldwäscher – Verträge. Dazu ein Beispiel: Als der Halleiner Holzknecht Sixtus Aigner um Goldwaschrechte auf dem Rauriser Bach ansuchte, trat in Salzburg sogar das hochkarätig besetzte Bergwerks-Kollegium zusammen. Es nützte den Anlassfall, um für Salzburg eine Art Goldwäscher-Ordnung aufzustellen. 

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